Segeltörn HH -> Cowes T.1

Juli 4th, 2009

Sonne, 10 Knoten Halbwind, 15 Knoten 3/4 Wind unter Spi – eine Nacht durch – alles traumhaft.

2 Segler getroffen, die 40 Makrelen gefangen haben, fairer Tausch 4 Bier gegen 8 Makrelen in der Luxusbordküche frisch zubereitet.

Morgen kommt die 2. Crew an Bord, dann gehts weiter nach England

Farr 40 WM in Porto Cervo

Juli 4th, 2009

Ich hatte mich seit Capri total auf die WM gefreut und ich muß sagen – normalerweise bin ich ja nicht so leicht zu beeindrucken – die Eindrücke waren gigantisch:

– Der Blick vom Clubhaus hinunter auf den Steg mit den zwei Reihen geflaggten Farr40s .

– Das Taktiker-Meeting: 23 Profitaktiker, viele weltbekannt , Americas Cup Gewinner – wenn man dann wirklich zwischen denen sitzt, das ist ein bestimmtes / anderes Gefühl.

– mitanzusehen, wie die Topmannschaften segeln … echt beeindruckend

Zu den Preworlds hat es die Kühe vom Deich geblasen, der Mistral kam in voller Stärke bis nach Sardinien. Bei Elba sind wohl einige Schiffe gesunken. Unser Training was dahin, kein Rennen.

„Bestens vorbereitet“ segelten wir die WM bei fast immer 20 Knoten, was für die Farr sehr viel Wind ist und wir bisher nur bei wenig Wind gesegelt hatten. Unser Speedproblem konnten wir also „nicht ganz“ beseitigen – wir segelten gegen Profis, die in dieser Klasse schon 10 Jahre Erfahrung gesammelt haben und bestens ausgerüstet waren, Material im Überfluß (am Heck der Barking Mad von Terry Hutchinson hingen 6 Paar Spischoten !?!)

Taktisch gesehen war es ein totales Straßenbahnrennen, nur über links, ein reines Speedrennen.  Gestartet sind wir sensationell gut:  aggressiver Startschiffstart mit Speed, von hinten / oben kommend mit 9 Knoten und dann mitten rein und durch. Wenn zu viele Boote vor dem Start mit Steuerbord rüber kamen, sind wir schon vorher abgefallen und voll auf Rammkurs gegangen… Viele Boote gingen nach dem Start hinter uns durch. Doch es half nix, oben waren wir fast immer unter den letzten 4 . Ohne Speed geht es eben nicht.

In der vorletzten Wettfahrt waren wir in der gewohnten vorletzten Position, vor dem anderen Amateur. Doch dann hatten wir endlich unsere Abstimmung gefunden und haben auf dem Spigang ins Ziel 100 m aufgeholt und kurz vor der Ziellinie noch 4 Profimannschaften bekommen – welch ein Aufschrei auf der Ziellinie von allen an Bord – als ob wir gerade Weltmeister geworden wären. Aber dieses Ereignis war noch wichtiger, wir haben gesehen, daß wir nach einem guten Start nicht nur Boote verlieren sondern auch wieder gewinnen können !

Mein „Freund“ Terry hat knapp gewonnen, wir sind vorletzter geworden – was zu erwarten war. Immerhin sind wir inoffiziell „Amateur-Farr40-Weltmeister“.

Während der Abschlußparty, es fehlte an nichts, sprach ich noch einmal mit dem Trimmer der Barking Mad, den ich schon nach der Protestverhandlung in Capri kennen gelernt hatte. Sie waren vor dem letzten Rennen nur EINEN Punkt vor Nerone. Und er verriet mir ihre Taktik für das letzte Rennen: Stay away from any trouble and far away from the swiss guys !!! (Unser verlorener Protest von Capri hatte also voll Wirkung gezeigt ! )  Morgan ist ein sau netter Segler und Mensch. Ich hoffe, die alle möglichst bald wieder zu sehen.

Das Schweizer Team wird wohl aus Zeitgründen erst  wieder nächstes Jahr aktiv werden im Mittelmeer mit anschließender WM im Winter in Sydney.

Ev. bekomme ich in einem Monat zur EM eine Gelegenheit bei einem Dt. Team mitzusegeln und dann ggf. auch die Amerika Kampagne im Winter mit anschließender WM in der Dominikanischen Republik im Frühjahr.

Farr 40

Juni 3rd, 2009

Noch bevor meine Website online gegangen ist, erhielt ich meine erste Anfrage als Taktiker in der professionellen Farr 40 Klasse. Schon vier Tage später flog ich ins sonnige Italien nach Capri, wo der Rolex-Farr40-Cup stattfand.

Alle, das neue Team und ich, waren sehr gespannt darauf, wie ich denn in dieser Königsklasse zurecht kommen würde.

An unserem Trainingstag meinte ich in meiner bekannten zurückhaltenden Art zu unserem Skipper, „schau dir den Bereich in Lee hinter der Wante an, da werden unsere Gegner sein“.

Wie nun ein gebürtiger Schweitzer, der im letzten Jahr erst in die Klasse eingestiegen ist und bei seiner ersten Farr40-Regatta logischerweise den letzten Platz belegt hatte, DAS auffassen musste, ist klar.

Nächster Tag, erste Regatta, erster Start, erste Kreuz rechts raus, Feld links, 300m vor der Tonne 1 meinte ich zum Skipper, „schau nach Lee, das gestern habe ich ernst gemeint“. Es freut mich immer wieder von Neuem ein breites Grinsen zur Kenntnis zu nehmen. Leider konnten wir noch nicht konstant den Bootsspeed der anderen gut trainierten Boote halten. So waren wir „nur“ Vierter von 14 Booten an der Tonne.

In den folgenden Wettfahrten verbesserten wir stetig das Zusammenspiel an Bord, so dass wir im 7. Rennen den Start gewannen, Null-Start mit 8 kn Speed, die richtige Seite wählten und wieder fast Erster an Tonne 1 waren. An der Leetonne kämpften wir mit einem Italiener um die Innenposition als plötzlich schon innerhalb des DREI-Längen-Kreises irgendein USA-Boot unser Heck kreuzte und in die Innenposition fuhr. Links der Ami, rechts der Italiener und wir mitten drin. Schön (für die anderen) zu beobachten, wenn Drei Boote geschlossen an der Tonne weiterfahren… Die Protestflagge wurde gehisst.

Nach dem Rennen erfuhr ich, dass der Taktiker auf dem USA-Boot kein anderer ist als Terry Hutchinson, America’s Cup Gewinner. Also dachte ich, lass uns gegen diesen den Protest auch einreichen! Warum? Damit im Hinblick auf die kommende WM alle zur Kenntnis nehmen, dass wir nicht da sind, um das Feld aufzufüllen, sondern dass wir kämpfen. Das beschwichtigende Freibier von Terry lehnten wir an Land dankend ab.

Die Protestverhandlung dauerte 2 Stunden, der Italiener und wir sagten geschlossen gegen Terry aus, er hätte erst 2 Bootslängen vorher eine Überlappung hergestellt. Terry machte mit seinem Namen daraus 6 Bootslängen – das ist ja auch nur 3x soviel, eine Kleinigkeit bei einem 40 Fuß Schiff.

Mir war klar, dass ich den Namen besiegen musste. Terry hatte seinen Protest 5 Minuten zu spät eingereicht. Er hat der Jury mitgeteilt, dass er pünktlich im Regattabüro war, aber 6 Leute mit Reisepässen ihn daran gehindert haben, das Formular rechtzeitig abzugeben. Die Jury nickte das sogleich ehrfürchtig ab. Um ihn zu „enttrohnen“, erwiderte ich, „dass wir alle dort waren und gesehen haben, dass da keine 6 Leute vor ihm waren“. Warum ich das sagen würde? „Na weil ich hier doch die Wahrheit sagen müsse“ – das hat Terry ganz und gar nicht gefallen… Es entsprach alles der Wahrheit, aber geholfen hat es nichts. Wir sind rausgeflogen, aber alle Segler waren der Meinung, dass wir uns richtig verhalten haben.

Außerdem hatte ich noch nie eine so preisgünstige Privatstunde von einem Großmeister !!!

 

Für die WM in 3 Wochen bin ich wieder eingeladen. Wir hoffen, dass wir unser Speedproblem dort etwas reduzieren können und einige gute Mittelplätze fahren können.

Hallo liebe Freunde von EM Sailing

Mai 24th, 2009

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